
Ich am Valentinstag, und Sie?
Februar 14, 2025
Herausgegeben von Dr. Eleonora Lanza
Psychopädagoge und Mentaltrainer
Lieber Leser,
Am Valentinstag, dem Fest der Verliebten, möchte ich Sie dazu einladen, über eine Kraft nachzudenken, die unser Wohlbefinden zutiefst beeinflusst: Liebe. An diesem besonderen Tag feiern wir die unbändige Euphorie des Verliebtseins, aber wir wissen auch, wie schmerzhaft das Ende einer Liebesbeziehung sein kann. Aber wissen wir auch, warum die Liebe eine so überwältigende Wirkung auf uns hat? Weil sie nicht nur emotional, sondern auch physisch und psychisch wirkt! Der Philosoph Pascal sagte:Das Herz hat seine Gründe, die die Vernunft nicht kennt". Und es ist in der Tat wahr: Vernunft und Herz, zwei verschiedene Wege, die parallel verlaufen, manchmal getrennt und mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. Das eine entzieht sich der Kontrolle des anderen, und doch sind sie beide Teil unserer Natur.
Aber wussten Sie, dass Verliebtsein nicht nur eine starke emotionale Kraft ist, sondern auch die gesündesten Auswirkungen auf Ihre Gesundheit hat? Schauen wir sie uns gemeinsam an:
- Es reduziert den Spiegel des Stresshormons Cortisol und senkt damit das Risiko von Herzerkrankungen.
- Es stimuliert die Produktion von Oxytocin, dem "Bindungshormon", das Entspannung und Geborgenheit fördert.
- Es stärkt das Immunsystem und macht uns widerstandsfähiger gegen Infektionen.
- Sie fördert die Freisetzung von Endorphinen, verbessert die Stimmung und lindert Schmerzen.
Alexander Lowender Vater der bioenergetischen Psychotherapie, vertrat die Ansicht, dass wahre Liebe nicht nur eine Emotion ist, sondern eine tiefe körperliche Erfahrung. Ihm zufolge kann nur derjenige, der frei atmet, sich fließend bewegt und seine Emotionen ohne Blockaden fließen lässt, eine gesunde Liebesbeziehung vollständig erleben. Ein starrer und durch Ängste verkrampfter Körper hingegen schränkt die Fähigkeit zu lieben ein. Und welche Auswirkungen hat dies auf die Psyche? Geliebt zu werden ist ein starkes Gegenmittel gegen Angst und Depression. Erich Fromm behauptete, dass Lieben bedeutet, aus sich herauszugehen, den Egoismus zu überwinden und authentische Bindungen zu schaffen. Es handelt sich nicht um ein spontanes Gefühl, sondern um eine Fähigkeit, die sorgfältig kultiviert werden muss.
Auch John Bowlby, der Vater der Bindungstheorie, betonte, dass sichere emotionale Beziehungen für unser emotionales Gleichgewicht entscheidend sind. Sich geliebt zu fühlen und lieben zu können, schützt uns vor Einsamkeit und stärkt unsere Identität. Der Neurowissenschaftler Antonio Damasio hat gezeigt, dass Emotionen, einschließlich der Verliebtheit, nicht nur Produkte des Geistes sind, sondern sich direkt auf den Körper auswirken. In seinem Buch "Descartes' Irrtum"erklärt, wie Geist und Körper eng miteinander verbunden sind: Was wir emotional empfinden, übersetzt sich in körperliche Signale, die unsere allgemeine Gesundheit beeinflussen.
Daniel GolemanAutor von "Emotionale Intelligenz", über das andere Kollegen auf diesen Seiten bereits berichtet haben, unterstreicht ebenfalls die Bedeutung der Liebe für soziale Beziehungen und persönliches Wachstum. Die Fähigkeit zu lieben hängt von der emotionalen Intelligenz ab, d. h. von unserer Fähigkeit, Gefühle zu verstehen, zu steuern und zu kommunizieren. Ein gutes emotionales Gleichgewicht ermöglicht es uns, gesündere Beziehungen zu führen, Stress zu reduzieren und das Wohlbefinden zu steigern. In Übereinstimmung mit diesen Autoren können wir zusammenfassend feststellen, dass die Kultivierung der Liebe nicht nur ein romantischer Akt ist, sondern eine Form der Heilung, die Körper und Geist zutiefst nährt und transformiert. Wenn Sie an diesem Valentinstag die Liebe mit Ihrem Partner oder Ihren Lieben feiern, denken Sie auch daran, die Liebe zu sich selbst zu feiern. Kümmern Sie sich um Ihr Herz, Ihren Geist und Ihren Körper. Denn sich um die Liebe zu kümmern, bedeutet auch, sich um sich selbst zu kümmern, in Körper und Geist.
Wir von Psychologie und Wohlbefinden wünschen Ihnen einen wunderschönen Tag voller Freude, Zuneigung und Wohlbefinden für das Paar und für Sie selbst.
Mit Zuneigung,
Das Team für Psychologie und Wohlbefinden 💕
Literaturverzeichnis
Bowlby, J. (1972). Bindung und Verlust: Bd. 1: Bindung an die Mutter. Bollati Boringhieri.
Bowlby, J. (1983). Ein sicheres Fundament: Klinische Anwendungen der Bindungstheorie. Cortina Verlag.
Damasio, A. (1995). Descartes' Irrtum: Emotion, Vernunft und das menschliche Gehirn. Adelphi.
Fromm, E. (1994). Die Kunst des Liebens. Mondadori .
Goleman, D. (1997). Emotionale Intelligenz: Was sie ist und warum sie uns glücklich machen kann. BUR Rizzoli.
Lowen, A. (1978). Bioenergetik: Die revolutionäre Therapie, die die Körpersprache nutzt, um Probleme des Geistes zu heilen.
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